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ICE L: Die Rückkehr des konventionellen Zuges

Die führende Volkswirtschaft der Eurozone ist auch führend bei einem der ehrgeizigsten Ziele, die Westeuropa je hatte: die Reduzierung des Kohlenstoffaustoßes. Deutschland hat sich dazu verpflichtet seine Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 um 55%, gegenüber den Vergleichswerten von 1990, zu reduzieren. Bei dieser gigantischen Herausforderung, die gleichzeitig den Klimanotstand darstellt, wird die Rolle von Zügen, wie der Talgo ICE L, eine ausschlaggebende Rolle spielen.

In dem Land mit einer der intensivsten Nutzungen des Schienennetzes weltweit, in dem Hochgeschwindigkeitsinfrastrukturen eher die Ausnahme als die Regel sind, werden zuverlässige, zugängliche und interoperable konventionelle Fernverkehrszüge der Schlüssel zur Erfüllung der Umweltverpflichtungen sein. Aus diesem Grund hat sich die DB für Talgo entschieden: um ihren Kunden die beste Alternative zu Flugreisen zu bieten.

Die neuen Züge, die auf der Talgo 230-Plattform basieren, werden von der Deutschen Bahn als ICE L bezeichnet, was eindeutig auf ihren Hauptvorteil hinweist: Intercity Express, wobei das L für "Niederflur" steht.

Bis zu 100 Züge

Die Deutsche Bahn startete den Kauf von Fernverkehrseinheiten, um sich mit neuen Zügen für die Reduzierung des Kohlenstoffaustoßes auszustatten. Die Einheiten sind für das Befahren der konventionellen Strecken gedacht, sollen aber gleichzeitig die Geschwindigkeit und den Komfort verbessern. In einer hart umkämpften internationalen Ausschreibung, die im März 2019 entschieden wurde, war Talgo schließlich der einzige erfolgreiche Auftragnehmer eines Rahmenvertrags im Wert von 2,3 Mrd. Euro für die Lieferung von bis zu 100 Zugverbänden.

Talgo-Lokomotiven

Für diese spezielle Umsetzung, forderte die DB Triebzüge mit einer in Deutschland recht üblichen Konfiguration: Eine konventionelle Lokomotive an einem Ende, die im Wendezugbetrieb arbeitet, 16 Mittelwagen und einem Steuerwagen, der sich am anderen Ende des Zugverbands befindet. Dort befindet sich ein Führerraum, von dem aus die Befehle an die Lokomotive gesendet werden, wenn sich diese im Schiebebetrieb befindet und am hinteren Ende für Antrieb sorgt

Höchste technische Anforderungen

Für diese Herausforderung schlug Talgo der Deutschen Bahn seine modulare Plattform Talgo 230 vor, eine komplette Familie von Transportlösungen für konventionelle Strecken auf der Basis von gezogenen Zügen, die ihren Erfolg mit Verfügbarkeitsraten von nahezu 99 % in Millionen von gefahrenen Kilometern in so unterschiedlichen und technisch anspruchsvollen Ländern wie den Vereinigten Staaten und Deutschland selbst bewiesen haben.

Im Herzen Europas

Mit einer Kapazität von 562 Fahrgästen in zwei Klassen, 85 in der ersten und 477 in der zweiten Klasse, will die DB mit dem ICE L die stark nachgefragte und häufig befahrene Strecke Berlin - Amsterdam abdecken: ein Dienst alle zwei Stunden. Ihre Leichtbautechnologie und Multisystemfähigkeit wird Zeit sparen und die derzeitige Fahrzeit um rund 30 Minuten verkürzen. Damit dauert die Reise mit Talgo zwischen der deutschen Hauptstadt und dem Herzen der Niederlande nur noch 5 Stunden und 50 Minuten, der Zug braucht nicht an der Grenze zu halten

Neue Standards bei der Barrierefreiheit

Die Technologie des Losradfahrwerks von Talgo ermöglicht es, Züge auf Bahnsteighöhe mit durchgängiger Niederflurigkeit im gesamten Zugverband zu konstruieren, was einen unabhängigen Zugang für Menschen mit funktionaler Vielfalt ermöglicht. Der Talgo ICE L ist ein Zug ohne Stufen: Alle Einstiegsbereiche, alle Gänge, praktisch alle Sitze... befinden sich auf dem gleichen Niveau wie der Bahnsteig.

Innenraum

Die größere Breite der Talgo-Wagen im Vergleich zu denen der Konkurrenz, ein weitere einzigartige technologische Eigenschaft, ermöglicht einen größeren Innenraum für die Fahrgäste. Bei der Ausstattung hat die DB Talgo gebeten, die neuen ICE L-Züge mit Leistungen und Qualitäten auf dem Niveau ihres ICE-Spitzenprodukts auszustatten.

Der Talgo ICE L in Zahlen